Bildung und Schule

3. Bildung und Schule

Die CDU Nordrhein-Westfalen berücksichtigt in ihrer Bildungspolitik die Einzigartigkeit, aber auch die Unterschiedlichkeit jedes Menschen mit seinen verschiedenen Anlagen und Begabungen, Interessen, Neigungen und Bedürfnissen, seinem jeweiligen Lerntempo und Leistungsvermögen. Zugleich respektieren wir das Erziehungsrecht und die Wahlfreiheit der Eltern. Aus diesen Gründen stehen wir für ein gegliedertes, vielfältiges und leistungsorientiertes Bildungssystem in allen Schulstufen. Eine Einheitsschule lehnen wir entschieden ab, denn wir sind überzeugt, dass die Unterschiedlichkeit der Kinder auch schulische Vielfalt braucht. Jede Schülerin und jeder Schüler muss den vorhandenen individuellen Neigungen, Interessen und Leistungen gemäß gefördert werden. Dabei ist jeder Schulform und jeder Schule die Möglichkeit zur spezifischen Profilbildung zu eröffnen.
Menschen sind nicht nur unterschiedlich, sondern entwickeln sich auch unterschiedlich schnell. Deshalb wollen wir die Durchlässigkeit des Schulsystems weiter erhöhen. Alle Kin-der und Jugendlichen sollen unabhängig davon, in welcher Schulform sie ihre Schulkarriere beginnen und losgelöst von ihrer sozialen Herkunft bzw. dem Bildungshintergrund ihrer El-tern, ihren bestmöglichen Schulabschluss erreichen können. Ebenso muss es immer die Möglichkeit geben, auch zu einem späteren Zeitpunkt einen Schulabschluss nachzuholen.
Neben einer Stärkung des Gymnasiums und der Sicherung des Charakters der Abiturprüfung als Nachweis einer allgemeinen, studienvorbereitenden Hochschulreife streben wir an, dass die Abschlüsse anderer Schulformen wieder verstärkt als geeignete Qualifikationen für Ausbildungsberufe anerkannt werden. Für die CDU Nordrhein-Westfalen beginnt der Mensch nicht erst mit dem Abitur und sein Wert für die Gesellschaft bemisst sich nicht an einem akademischen Grad. Wir erkennen und würdigen deshalb mit Nachdruck unser weltweit einzigartiges System der dualen Ausbildung als optimalen Weg, gesellschaftliche Viel-falt im Bildungswesen abzubilden, Potenziale zu fördern, Jugendarbeitslosigkeit zu verhindern und die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit zu stärken. Wir wollen dabei die Möglichkeit modularer Ausbildungen fördern.
Gute Bildung schafft Unabhängigkeit, Aufstiegschancen und Wohlstand. Unser Ziel ist es, allen Menschen in Nordrhein-Westfalen ihren individuellen Aufstieg durch Bildung zu er-möglichen und zu sichern. Doch im bundesweiten Schulvergleich ist Nordrhein-Westfalen in den zurückliegenden 40 Jahren unter sozialdemokratischer und grüner Verantwortung für den Bildungsbereich immer weiter zurückgefallen. Praktisch jede Schulform steht vor massiven Problemen, die größtenteils jahrzehntealte strukturelle Ursachen besitzen. Aktuelle Hauptprobleme der nordrhein-westfälischen Schulen sind insbesondere die mangelhafte Umsetzung der Inklusion, der massive Unterrichtsausfall, die systematische Unterfinanzierung bei Personal, Gebäuden und Infrastruktur sowie die schwierige Debatte über ein Abitur nach acht oder neun Gymnasialjahren. Unser Land weist den höchsten strukturell bedingten Unterrichtsausfall (sog. „Kienbaumlücke“), die ungünstigsten Lehrer-Schüler-Relationen und die niedrigsten Bildungsausgaben pro Schüler auf. Zudem sind Schulen, Lehrer und Schüler schlecht auf das digitale Lernen und damit auf die Zukunft vorbereitet. Hinzu kommen ständig neue Belastungen für Schulen und Pädagogen durch immer neue Vorgaben und Erlasse der Landesregierung.
Alle diese Probleme wollen und werden wir lösen. Wir verbannen eine bildungspolitische Ideologie aus den Schulen und analysieren stattdessen sachlich und wissenschaftlich fundiert die Stärken und Schwächen unseres Schulwesens in Nordrhein-Westfalen. Wir werden der Bildung Priorität einräumen und dabei den Fokus auf eine hohe Bildungsqualität setzen. Nordrhein-Westfalen muss wieder bundesweiter Vorreiter und Vorbild in der Bildungspolitik werden!