Pressemitteilung: Claudia Schlottmann (CDU) und Lena Zingsheim-Zobel (Grüne) zu Gewalt an Schulen

Claudia Schlottmann (CDU) und Lena Zingsheim-Zobel (Grüne) zur Aktuellen Stunde

„Gewalt hat in Nordrhein-Westfalens Klassenzimmern keinen Platz“

Der Landtag hat sich am heutigen Donnerstag in einer Aktuellen Stunde mit Gewalt an Schulen auseinandergesetzt – und über Möglichkeiten, diese einzudämmen. Laut einer Erhebung für den Verband Bildung und Erziehung berichten 73 Prozent der Schulleitungen in Nordrhein-Westfalen, dass Lehrkräfte an ihren Schulen in den vergangenen fünf Jahren schon einmal Gewalt ausgesetzt waren.

Dazu erklären die schulpolitischen Sprecherinnen der Landtagsfraktionen von CDU und Grünen, Claudia Schlottmann (CDU) und Lena Zingsheim-Zobel (Grüne):

Claudia Schlottmann:

„Unsere Schulen sind ein Spiegel unserer Gesellschaft. Sie müssen ein sicherer Ort des Lernens und des friedlichen sozialen Miteinanders sein – für Lehrkräfte und für Schülerinnen und Schüler. Gewalt hat in den Klassenzimmern Nordrhein-Westfalens keinen Platz. Und jede Art von Gewalt muss Konsequenzen haben. Wir nehmen die Ergebnisse der Umfrage und die aktuelle Lage in unseren Schulen sehr ernst. Schulleitungen müssen hier handlungsfähig sein. Wir haben in den vergangenen Jahren bereits einige Maßnahmen etabliert. So haben wir seit Regierungsübernahme bereits rund 7.400 Menschen mehr an die Schulen in unserem Land gebracht. Wir bauen kontinuierlich die Stellen für Schulpsychologinnen und Schulpsychologen aus. Wir verdoppeln die 54 Stellen für Fachkräfte für Systemische Extremismusprävention in Nordrhein-Westfalen. 3.144 Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter haben im vergangenen Jahr mit ihrem Vorbereitungsdienst begonnen – ein Zuwachs von 7 Prozent. Auch eine Zusammenarbeit zwischen den Schulen und der Polizei existiert bereits. Außerdem sind durch das 16. Schulrechtsänderungsgesetz seit 2022 alle Schulen in NRW verpflichtet, ein Schutzkonzept gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch zu erstellen. Ergänzend hat die Landesregierung den Notfallordner ,Hinsehen und Handeln‘ und das Krisenpräventionshandbuch veröffentlicht. Damit steht den Schulen umfangreiches Material zur Gewaltprävention und für den Kinderschutz zur Verfügung. Das ist ein entscheidender Punkt: Wer weiß, wie man in bestimmten Situationen reagieren muss, kann weitere Eskalationen verhindern und sich und andere schützen.“

Lena Zingsheim-Zobel:

„Es kann nicht sein, dass Gewalt in Schulen auf der Tagesordnung steht. Kein Kind wird bösartig und absichtlich gewalttätig eingeschult. Wenn Kinder Gewalt anwenden, ist dies für sie eine Bewältigungsstrategie. Immer wieder zeigen uns Studien, dass die mentale Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen in einer prekären Lage ist. Es geht vielen nicht gut. Wir müssen daher mit den Kindern arbeiten anstatt gegen sie.

Wir müssen Schule auch als Spiegel unserer Gesellschaft ernst nehmen. Es ist eine Verantwortung von uns Erwachsenen, deutlich zu machen, dass Gewalt keinen Platz in unserer Gesellschaft und in unseren Schulen hat. Wir werden jeden Hilferuf ernst nehmen und Lösungsmöglichkeiten ausloten. Wir werden Schülerinnen und Schülern Maßnahmen anbieten, um zu einem gelingenden Miteinander zu finden, und wir brauchen Strategien, um unseren Lehrkräften beiseitezustehen. Denn Schule ist weit mehr als ein Ort der reinen Wissensvermittlung: Sie ist ein Ort des Zusammenlebens, des Miteinanders, des Vorbereitens auf die Zukunft als Teil unserer demokratischen Gesellschaft.“

 

Donnerstag, der 30. Januar 2025